Das Rathaus Harburg, Sitz der Bezirksversammlung. Foto: zv
Das Rathaus Harburg, Sitz der Bezirksversammlung. Foto: zv
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Wahl zur Bezirksversammlung Harburg: Fast jeder vierte Kandidat ist ein "Rentner"

Harburg - Wenn am 9. Juni die neue Bezirksversammlung für Harburg gewählt wird, steht parteiübergreifend eine Gruppe weit vorn, um die Geschicke des Bezirks zu lenken - die Rentner und Pensionäre. Fast 25 Prozent der 189 Bewerber auf der Bezirksliste, die sich mehr oder weniger einen Platz in der Bezirksversammlung erhoffen, stammen aus dieser Gruppe.

Die meisten Bewerber im Rentenalter kommen aus den Reihen der CDU. 22 der 58 Kandidaten haben bereits mit dem Arbeitsleben abgeschlossen. Das entspricht 37,9 Prozent. Bei der SPD haben zehn von 60 Bewerbern oder 16,7 Prozent diesen Status.

Die absolute Rentnerpartei ist die AfD. Vier der neun Kandidaten sind Rentner. Das entspricht 44,4 Prozent. Dazu kommt Harald Feineis, Jahrgang 1951, der noch unter "Pastor und Arbeitsvermittler" firmiert.

Bei den Grünen sind 20 Prozent oder sechs der 30 Bewerber im Rentenalter oder Frührentner. Dort tut man sich offenbar besonders schwer mit der Bezeichnung. Nur zwei von werden auch mit "Rentner" als Status angebeben. Die anderen haben die Berufsbezeichnung davor mit dem dezenten Hinweis i. R. oder verzichten ganz darauf.

Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal, bei der SPD firmiert eine Kandidatin als Polizeibeamtin, obwohl sie schon längst aus dem Dienst ausgeschieden ist. Auch ein Feuerwehrmann steht trotz Pensionierung mit der Berufsbezeichnung auf der Liste - er ist aber auch erst kürzlich pensioniert worden.

Die FDP ist geradezu jung. Von den 17 Kandidaten sind zwei im Rentenalter. Das entspricht 11,8 Prozent.

Nur die Splitterpartei Volt kann nicht mit Kandidaten im Rentenalter aufwarten. Das ist kein Kunststück. Sie hat nur vier Kandidaten.

Wie viele Abgeordnete im Rentenalter tatsächlich als Abgeordnete in der Bezirksversammlung sitzen werden, ist unklar. Viele haben wenig aussichtsreiche oder völlig aussichtslose Plätze. Sie sind mehr "Platzfüller". Das kommt von einer alten, aber mittlerweile abgeschafften Regelung - wer viele Kandidaten aufstellt, steht vorn. Dazu kommt, dass Parteien gern durch die hohe Zahl der Kandidaten suggerieren wollen, dass sie eine breit aufgestellte "Volkspartei" sindzv